Ländervergleich: Drastische Mietsteigerungen in Österreich

Die Inflationsrate in Österreich ist im März die zweithöchste im ganzen Euroraum. Die Wohnkosten stiegen bei uns deutlich rasanter als in vielen anderen europäischen Ländern, wie eine Länderanalyse zeigt. Denn andere Länder wirkten frühzeitig dämpfend auf die Mietsteigerungen ein.

Europavergleich: Mieten steigen in Österreich überdurchschnittlich.

In Österreich muss heute bis zu knapp ein Viertel mehr bezahlt werden als noch vor zwei Jahren – trotz Mietpreisbremse. Diese kam hierzulande viel zu spät, nachdem die Mieten schon etliche Male erhöht wurden. Außerdem ist sie löchrig ausgestaltet, Mieterhöhungen im Neubau werden damit gar nicht gebremst, wie unsere Analyse zeigt:

#Banken-Übergewinne in Milliardenhöhe

Das Momentum Institut hat die Jahresergebnisse 2023 der Erste Bank, Bank Austria, Raiffeisen Wien-NÖ und der Bawag mit dem Fünf-Jahres-Schnitt von 2018 bis 2022 verglichen. Wie unsere Analyse zeigt, fuhren die vier Banken im vergangenen Jahr insgesamt Übergewinne in der Höhe von 1,8 Milliarden Euro ein.

Zufällige Banken-Übergewinne in Milliardenhöhe: Jahresgewinne 2023 im Vergleich zum 5-Jahresschnitt zuvor.

#Moment Mal: Was ist los bei René Benko?

Die millionenschweren Immobilien von René Benkos Signa-Gruppe werden von einem Treuhänder verkauft. Aber zentrale Fragen sind noch lange nicht beantwortet: Wer bekommt das Geld aus den Verkäufen? Wer kauft die Immobilien? Und: War das alles legal, was da rund um Signa passiert ist? Unser wissenschaftlicher Leiter Leonhard Dobusch legt die offenen Fragen zur Signa-Sanierung im neuen Moment Mal möglichst einfach dar:

#Paper der Woche

Das aktuelle Paper der Woche zeigt eindrücklich, wie die Anhebung des Pensionsantrittsalters die Sterblichkeitsrate erhöht. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt in körperlich anstrengenden Berufen, wie Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner zusammenfasst:

#Momentum in den Medien

Das Regierungspaket ist kein Paket für leistbaren Wohnraum – sondern für Gutverdienende, die sich Eigentum leisten können, erklärt Momentum-Ökonom Leonard Jüngling im Interview bei Café Puls:

Dass hohe Wohnkosten besonders für einkommensschwächere Haushalte oft eine enorme Belastung darstellt, zeigt unsere Analyse zu sozialen Krisenfolgen. Gerade für Alleinerziehende bedeutet die anhaltende Teuerung oft ein Abrutschen in die Armut, wie auch Der Standard berichtet.

Den Unternehmen wurde durch Cofag-Hilfen durch die Krise geholfen. Nur durch Staats-Hilfen von Österreich und Deutschland konnte René Benko sein Immobilien-Kartenhaus weitere drei Jahre aufrecht erhalten. Viel Zeit, in der mutmaßlich Geld über Dividenden, Darlehen und Stiftungskonstruktionen beiseitegeschafft wurde. Dazu Leonhard Dobusch, wissenschaftlicher Leiter des Momentum Instituts, im Kurier-Gastkommentar:

Leonhard Dobusch schreibt im Kurier-Gastkommentar: “Nichts war an der Pandemie so teuer, wie die von der COFAG ausgeschütteten, üppigen Unternehmenshilfen. Einer der größten Kritikpunkte war von Beginn an die fehlende Transparenz.”

Mittels unbezahlter Überstunden haben Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen allein 2023 einen Schaden von 1,5 Milliarden Euro zugefügt. Die Dimension von Lohnraub wird aber gewaltig unterschätzt, schreibt Chefökonomin Katharina Mader in der ZackZack-Kolumne:

Katharina Mader schreibt in der ZackZack-Kolumne: “Gegen Sozialleistungsbetrug gibt es eine eigene Task Force. Dabei macht der Sozialbetrug mit 14 Millionen Euro nicht einmal ganz ein Prozent der Summe des Lohnraubs aus.”

Unsere Analyse zum Arbeitslosengeld und welche Auswirkungen die Teuerung darauf hat, griffen neben regionalen Radiosendern auch die Kronen Zeitung, ORF.at und die Vorarlberger Nachrichten auf. Über unseren Policy Brief zum Pensionsantrittsalter berichteten unter anderem der Kurier und Der Standard.