Lohnverhandlungen: Kaufkraftverlust verhindern

Die Metaller streiken. Das letzte Angebot der Arbeitgeberseite bedeutet einen dauerhaften Brutto-Reallohnverlust von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Selbst mit Einberechnung der Einmalzahlung für 2023 bleibt ein Kaufkraftverlust von 1,3 Prozent übrig. In den nächsten zehn Jahren würde der fehlende Teuerungsausgleich die Arbeitnehmer:in insgesamt 20.354 Euro brutto kosten.

Erhöhen die Arbeitgeber:innen die Löhne um die rollierende Inflation von 9,6 Prozent, bleibt die Kaufkraft der Arbeitnehmer:innen erhalten. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 11,6 Prozent – zwei Prozent mehr als die Teuerungsrate an sich. Für die Beschäftigten würde sich daraus ein Brutto-Kaufkraftgewinn von 1,8 Prozent ergeben im Vergleich zum Vorjahr.

#Kaufkraftverlust im Handel

Die Kaufkraft der kollektivvertraglichen Mindestlöhne ist seit 2016 in Österreich durchschnittlich um 4,6 Prozent gesunken. Besonders hart trifft es Beschäftigte im Handel: Sie mussten noch größere Einbußen verkraften, ihr Gehalt ist um 6,2 Prozent weniger wert als noch sieben Jahre zuvor.

#Moment Mal

Was bringt Streiken? In Österreich wird so selten gestreikt, dass viele vergessen haben, warum es so wichtig ist. Dabei kämpfen die Metaller jetzt nicht nur für sich. Moment mal mit Barbara Blaha.

#Paper der Woche

Steigende Mindestlöhne – wem kommen sie zugute? Doruk Cengiz und Kollegen gehen dieser Frage auf den Grund. Ihre Ergebnisse haben wir im #PaperderWoche zusammengefasst.

#Momentum in den Medien

In großen Sälen treffen sich große Runden (hauptsächlich Männer) und verhandeln. Auf die “Sitzungsunterbrechung” folgen Streiks. Vor dem Fernseher fragt man sich: Braucht's das alles? Sind die paar Prozent Gehalt rauf oder runter den Zinnober überhaupt wert? Dazu schreibt Barbara Blaha in ihrer “Profil”-Kolumne.

Löhne verloren an Kaufkraft wie noch nie, während die Gewinne sprudeln. Zeit, den Wohlstand fair zu verteilen: Höhere Löhne und weniger Arbeitszeit bei vollem Lohn sind der Schlüssel, sagt Barbara Blaha im Interview für ORF-”Im Zentrum”. Zahlreiche Medien berichten über die Momentum-Analysen zu den Verhandlungen der Metaller, unter anderem die Salzburger Nachrichten, die Kronen Zeitung und die Tiroler Tageszeitung.

Die Preise steigen voraussichtlich weniger schnell als bisher, aber werden in Zukunft nicht sinken. Mit Einmalzahlungen fallen die Arbeitnehmer:innen deshalb um einen beachtlichen Teil der Lohnerhöhungen um, warnt Momentum-Chefökonom Oliver Picek bei ORFIII-”Zur Sache”. Auch der “Standard” berichtet über den Verlust der Arbeitnehmer:innen durch Einmalzahlungen und bezieht sich auf Berechnungen des Momentum Instituts.

“Was ist Salzburg die Kinderbetreuung wert?”, fragen die Salzburger Nachrichten und zitiert dazu Momentum-Chefökonomin Katharina Mader: “Ausgerechnet jene, denen wir unser Kinder den ganzen Tag überlassen, zahlen wir vergleichsweise wenig. Warum bewerten wir diese so wichtige Arbeit noch immer zu schlecht?”