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Lohnverhandlungen: Niedrige Löhne in systemrelevanten Berufen mit hohem Frauenanteil
Diese Woche startete die erste Verhandlungsrunde der Sozialwirtschaft (SWÖ) die nach 8 Stunden ergebnislos endete. Unsere Analyse zeigt: Soziale systemrelevante Berufe werden wesentlich schlechter bezahlt als technische. Außerdem steigt der Bruttostundenlohn in systemrelevanten Berufen mit einem höheren Männeranteil.
In der Betreuung werden brutto pro Stunde im Schnitt 17,23 Euro vergütet – bei einem Frauenanteil von 85 Prozent in der Branche. In der Pflege sind von 10 Beschäftigten rund 8 weiblich, ihnen wird 18,27 Euro brutto pro Stunde bezahlt. Die durchschnittliche Bezahlung in diesen systemrelevanten Branchen liegt sogar unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Um mindestens 1,83 Euro pro Stunde – bei 38,5 Stunden aufs Jahr gerechnet summiert sich das auf 4.274,27 Euro, die eine Pflegerin weniger bekommt als der Durchschnitt, bei der Pädagogin sind es sogar 6.703,36 Euro.
#Höhere Konsumsteuern belasten Ärmere 3x so stark
Saniert die nächste Regierung das Budget durch höhere indirekte Steuern – sprich Konsumsteuern – bedeutet das im Schnitt eine dreimal so hohe Last für die einkommensärmsten Haushalte als für das reichste Zehntel, wie unsere Auswertung zeigt. Wer zum untersten Einkommenszehntel der Bevölkerung zählt, gibt 14,6 Prozent des Einkommens für indirekte Steuern aus, 11,4 Prozent davon entfallen allein auf die Mehrwertsteuer. Am anderen Ende der Skala, im einkommensreichsten Zehntel der Haushalte, geben Personen hingegen lediglich 4,9 Prozent für indirekte Steuern aus, 3,8 Prozent davon für die Mehrwertsteuer.
#Girl Math
Zu viel Care-Arbeit macht krank. Bei Frauen werden häufiger Angstzustände und Depressionen diagnostiziert als bei Männern. Und: Mütter empfinden immer noch mehr Stress als vor der Pandemie. Wie Care-Arbeit und psychische Gesundheit zusammenhängen, erklärt dir Chefökonomin Katharina Mader in einer neuen Ausgabe Girlmath.
#Event: Das Märchen von der Leistung, die sich lohnt - Mittwoch, 30. Oktober 2024 in Wien
Ist das wahr? Oder haben wir diesen Unsinn frei erfunden? In “Ö-Faktor – das Unfassbare“ geht Barbara Blaha den großen Fragen unserer Zeit nach: Das Märchen von der Leistung, die sich lohnt: Von der falschen Verwendung des Begriffes „Leistungsträger“ bis zur fantasievollen Rechtfertigung von leistungslosem Einkommen. Was verstehen wir unter Leistung? Welche Leistung brauchen wir in unserer Gesellschaft? Und welche belohnen wir stattdessen in unserer Wirtschaft? Dieser Abend in der Kulisse Wien rückt die Verhältnisse wieder gerade. Unterstützt wird Barbara Blaha durch Kabarettistin Maria Muhar. Tickets könnt ihr euch hier sichern.
Als kleinen Vorgeschmak möchten wir euch das Interview mit Maria Muhar ans Herz legen:
#Paper der Woche
Aktuell werden neue Steuern als Maßnahme zur Budgetsanierung diskutiert. Die Erbschaftssteuer geht dabei im Diskurs oft unter. Im Paper der Woche analysieren Franziska Disslbacher und Severin Rapp die Vermögensverteilung zum Todeszeitpunkt in Wien. Präsentiert von Momentum-Forschungsassistenz Sonja Fessler.
#Momentum in den Medien
Eine Budgetsanierung, die auf Massensteuern und Pensionskürzungen setzt, wird die Ungleichheit im Land verschärfen. Ein größerer Beitrag der Reichen und Unternehmen wäre fairer und ist längst überfällig schreibt Momentum-Chefökonom Oliver Picek im Gastkommentar für Die Presse.
Unsere Emfehlungen, wie das Budget fair und klimabewusst saniert werden kann, hat unter anderen die Kleine Zeitung aufgegriffen. Darüber, warum die Banken nirgendwo sonst im Euroraum so viel Geld scheffeln wie bei uns, sprach Oliver Picek mit dem Standard. In der ZIB2 auf ORF2 hat Oliver Picek über die Herbstlohnrunde gesprochen und darüber, warum die Löhne nun ausreichend steigen müssen.