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Mieten in Österreich explodieren
Österreich verzichtet weiter auf eine Mietpreisbremse. Die Wohnkosten steigen hierzulande deutlich rasanter als in vielen anderen europäischen Ländern. Wer mietet, muss heute bis zu 24 Prozent mehr bezahlen als noch vor zwei Jahren.
Dabei ist die Kopplung der Mieten an die Inflation alles andere als in Stein gemeißelt. Zahlreiche andere Länder konnten die Teuerung bei den Mieten erfolgreich bremsen. So sind in Portugal die Mieten seit 2021 lediglich um 2,4 Prozent erhöht worden. In Spanien dürfen die Mieten jährlich nur um zwei Prozent steigen. Frankreich bremst die Mietpreise bei 3,5 Prozent, in zwei Jahren stiegen die Mieten somit um 6,1 Prozent. Selbst in Dänemark, wo Erhöhungen von maximal vier Prozent zulässig sind, belaufen sich die gesamten Mieterhöhungen der letzten beiden Jahre auf 8,3 Prozent.
#Konsum immer noch unter Vorkrisen-Niveau
In Österreich lag der private Konsum 2022 – sowohl gesamt als auch pro Kopf – unter dem Niveau des Vor-Krisenjahrs 2019. Damit liegt Österreich im EU-Vergleich der vergangenen drei Jahre im untersten Drittel. Das zeigt eine Momentum-Analyse auf Basis von Daten der EU-Kommission. Der sprichwörtliche Einkaufswagen der Menschen in Österreich ist also weniger gefüllt als noch vor drei Jahren. Sie müssen aber deutlich mehr dafür bezahlen als damals.
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#Moment Mal
Endlich gibt es eine Maßnahme gegen Kinderarmut von der Regierung in Österreich. 60 Euro im Monat pro Kind sind aber zu wenig. Barbara Blaha erklärt im neuen Moment Mal.
#Paper der Woche
Dämpft gemeinnütziger Wohnbau die Preise? Eine neue @WIFO-Studie zeigt, dass mehr gemeinnützige Wohnungen zu einem Rückgang des Quadratmeterpreises insgesamt führen. Das #PaperderWoche zusammengefasst von Marie Hasdenteufel.
Die Studienergebnisse implizieren, dass ein deutlicher Anstieg des privaten unregulierten Wohnungsangebots signifikant zu den allgemeinen Preissteigerungen beigetragen hat. Die Wirkung des gemeinnützigen Wohnbaus geht über die Wohnungen selbst hinaus und wirkt preisdämpfend. 11/
— Momentum Institut (@mom_inst)
12:21 PM • May 31, 2023
#Diskutier mit mir
Nicht nur Vermögen, auch Bildung wird in Österreich vererbt. Wie (un)gerecht ist unser Bildungssystem? Und wie können wir Bildungschancen gerechter verteilen? Darüber diskutiert Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner mit euch am 26. Juni um 18.00 Uhr. Zur Anmeldung geht es hier.
#Momentum in den Medien
Einkommen und Vermögen in Österreich sind ungerecht verteilt. Das befeuert nicht nur die Ungleichheit. Es ist auch brandgefährlich für die Demokratie, schreibt Barbara Blaha in ihrer Kolumne im “Profil”. Armut ist in einem reichen Land wie Österreich kein Schicksal. Es ist das Ergebnis falscher politischer Prioritäten, kritisiert Blaha im Gastkommentar in der Kleinen Zeitung.
Die 100 reichsten Familien in Österreich besitzten genauso viel wie 5,5 Millionen Menschen im Land. Mit einer Vermögenssteuer würden auch sie ihren fairen Beitrag leisten, so Momentum-Chefökonom Oliver Picek in der ORF-"Zeit im Bild 3".
Über die steigenden Mieten berichten unter anderem orf.at, Kleine Zeitung und Kronen Zeitung und beziehen sich auf Berechnungen des Momentum Instituts. Mieter:innen werden nur mit Einmalzahlungen unterstützt. Die landen schlussendlich aber am Konto der Vermieter:innen, kritisiert Momentum-Ökonom Alexander Huber im Interview mit Puls24.