Profite treiben Teuerung stärker als Löhne

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Momentum Institut
June 22, 2023

Ein Teil der Teuerung ist hausgemacht. Unternehmen haben ihre Preise stärker erhöht, als es nötig gewesen wäre, um ihre Kosten zu decken. Dafür bezahlen wir mit einer höheren Inflation als in vielen anderen Ländern.

Die hausgemachte – nicht importierte – Teuerung stieg im letzten Jahr stark an. Auch im ersten Quartal 2023 machten erhöhte Unternehmensgewinne zwei Drittel des heimischen, hausgemachten Teils der Inflation aus. Nur ein Drittel der Preiserhöhungen ging auf Löhne zurück.

Profitinflation in Österreich stark

Der Beitrag der Profite zur Teuerung ist in Österreich mit 67 Prozent deutlich höher als im Eurozonen-Vergleich. Der Durchschnitt der Eurozone liegt bei 55 Prozent.

#Ok, Boomer

In Österreich ist Vermögen enorm ungleich verteilt. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Vermögen in Österreich, im Gegensatz zu Arbeit, kaum besteuert wird. Ohne Erbschafts und Vermögenssteuer wird sich die Lage in Zukunft weiter verschärfen. Den größten Teil des Vermögens besitzt die Generation der Babyboomer, geboren zwischen 1946 und 1964. Sie verfügen insgesamt über 47,2 Prozent, sprich rund 465 Milliarden Euro. Über 600 Milliarden Euro werden in den nächsten 30 Jahren steuerfrei vererbt.

Babyboomer besitzen 47 Prozent des Vermögens in Österreich

1965 machten vermögensbezogene Steuern in Österreich noch 4 Prozent aus, heute sind es lediglich 1,5 Prozent. Das Aufkommen durch vermögensbezogene Steuern ist vergleichsweise niedrig, da entsprechende Steuern nach und nach abgeschafft wurden.

#Moment Mal

Die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer in Österreich wird mit den immer gleichen Sprüchen abgelehnt. Warum die häufigsten Argumente falsch sind, erklärt Barbara Blaha im neuen Moment Mal.

#Paper der Woche

Der Traum vom Eigenheim? Für einige wenige. Entscheidend dafür sind Vermögensübertragungen zwischen den Generationen – z.B. Erbschaften. Das zeigen Or Cohen Raviv und Thomas Hinz im #PaperderWoche, zusammengefasst von Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel.

#In eigener Sache

Was wir in den letzten Monaten geschafft haben, verdanken wir unseren Spender:innen. Und: Wir haben noch so viel zu tun. Was wir alles erreichen wollen, erzählt dir Momentum-Leiterin Barbara Blaha hier. Momentum hat keine Bezahlschranke. Wir glauben, dass alle mitreden können, egal wie hoch sie bezahlt werden. Wenn Du das auch so siehst, wäre es großartig, wenn Du uns mit deiner Spende ein klein wenig unterstützen könntest!

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#Momentum in den Medien

Warum bei der Einführung einer Vermögenssteuer Vermögende ihr Vermögen nicht einfach aus dem Land schaffen können, erklärt Chefökonom Oliver Picek im Interview mit Puls 24.

Die ersten Rufe nach einer Lohnzurückhaltung werden bereits laut. Aber: Wer Lohnzurückhaltung fordert, muss zuvor Gewinnzurückhaltung fordern. Nicht gleichzeitig. Nicht davor. Sondern an erster Stelle kommt der Gewinnverzicht, schreibt Momentum-Ökonom Joel Tölgyes im Gastkommentar in der Wiener Zeitung. Denn zwei Drittel der hausgemachten Teuerung gehen auf gestiegene Unternehmensprofite zurück, zeigt eine Momentum-Analyse über die der Standard berichtet.

Die vielen positiven Auswirkungen der Vier-Tage-Woche zeigt eine Studie aus Großbritannien. Über das Resultat spricht Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel im Falter-Podcast.