Regierungsbildung: Koalitions-Kompass zeigt Überschneidungen

Österreich hat gewählt, doch die politische Lage bleibt spannend. Noch immer ist unklar, wer den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen soll. Um das Warten etwas zu verkürzen, wollen wir euch noch einmal unseren Koalitions-Kompass nahelegen. Dieser visualisiert, wie sich die Positionen der Parteien inhaltlich überschneiden.

Österreich hat gewählt, doch die politische Lage bleibt spannend. Noch immer ist unklar, wer den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen soll. Um das Warten etwas zu verkürzen, wollen wir euch noch einmal mehr unseren Koalitions-Kompass nahelegen. Dieser visualisiert, wie sich die Positionen der Parteien inhaltlich überschneiden.

Koalitions-Kompass zur Nationalratswahl 2024. Übereinstimmungen von FPÖ, ÖVP und SPÖ: 7 von 25 Fragen.

Auf Basis von Daten der Wahlkabine zeigt unser Tool, wie oft sich die Antworten der drei stimmenstärksten Parteien decken. Das Ergebnis: In nur 7 von 25 Fragen sind sich FPÖ, ÖVP und SPÖ einig. Wie ähnlich sich die Parteien FPÖ und ÖVP mittlerweile inhaltlich gekommen sind, zeigt die Übereinstimmung von fast der Hälfte der Antworten (12 aus 25), während die SPÖ lediglich 3 Überschneidungen mit FPÖ auf der einen Seite und ÖVP auf der anderen Seite aufweist. Eine ausführliche Analyse verschiedener Konstellationen findet ihr im Sammelartikel des Moment-Magazins. Und hier könnt ihr den Koalitions-Kompass selbst ausprobieren.

#Jugendarbeitslosigkeit stark gestiegen

Auch im September ist die Arbeitslosigkeit weiterhin hoch: Im Vergleich zum September 2023 sind 34.000 Menschen mehr arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Das entspricht fast einem Anstieg von 10 Prozent. Bei der Aufschlüsselung nach Alter trifft die aktuelle Arbeitsmarktsituation Personen unter 25 Jahren mit einem Zuwachs von über 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am stärksten. Durch den fehlenden Konjunkturaufschwung sowie die immer weiter steigende Zahl der Arbeitslosen und gleichzeitigen Rückgang an offenen Stellen zeigen die Prognosen keine baldige Besserung der aktuellen Arbeitsmarktsituation, wie unsere Analyse zeigt.

Veränderung der Arbeitslosenzahlen nach Alter: September 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat.

#Girlmath: Wer ist zufriedener? Mann oder Frau?

Passend zum Tag der psychischen Gesundheit am 10. Oktober stellen wir uns die Frage: Warum sind Frauen zufriedener, wenn sie Teilzeit arbeiten und Männer unglücklicher, wenn sie mehr zu Hause übernehmen? Eine Studie aus Belgien zeigt überraschende Zusammenhänge zwischen Arbeitsaufteilung, Geschlechterrollen und Lebenszufriedenheit. Sie wirft die Frage auf: Was braucht es, damit Arbeit zu Hause fair verteilt wird? Die Antwort liefert Chefökonomin Katharina Mader in dieser Folge Girlmath. 

#Paper der Woche

Sozialdemokratische Parteien verlieren weltweit an Zuspruch. In Zeiten steigender Ungleichheit erscheint dies paradox, ist Umverteilung doch eines ihrer Kernanliegen. Warum ist das so? Dieser Frage geht Matthew Polacko in unserem aktuellen Paper der Woche nach.

#Momentum in den Medien

Die nächste Regierung muss den Wirtschafts-Turbo zünden und nicht auf Sparflamme fahren. Es braucht Investitionen um den schwachen Kreislauf unserer aktuellen Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Und zwar so, dass es der Wirtschaft im Allgemeinen und den Leuten direkt hilft, schreibt Barbara Blaha im Gastkommentar für die Kleine Zeitung. 

Barbara Blaha schreibt im Gastkommentar für die Kleine Zeitung „Es ist widersinnig, einen schwachen Kreislauf wieder ankurbeln zu wollen, indem man ihm das Blut abschnürt. Was man eigentlich braucht: Infusionen! Der Staat muss jetzt vorangehen, indem er viel investiert.“

In einem Kurz-Interview mit Salzburg24 gibt Barbara Blaha Antworten auf fünf Fragen im Schnelldurchlauf. Darunter die Themen: Arbeitszeitverkürzung, Lohnnebenkosten und das Pensionsantrittsalter von Langszeitstudierenden.

Dass auf Studierende in diesem Jahr besonders hohe Kosten zukommen, zeigt unsere Analyse zur Inflation bei studentischem Wohnen. Denn die Wohnheime für Studierende sind in den vergangenen zehn Jahren um fast die Hälfte teurer geworden, wie etwa die Dolomitenstadt berichtet.

Wusstest du, dass Österreich noch immer EU-Schlusslicht in der Beteiligung der Väter an der Elternkarenz ist? Denn während andere Länder aufholen, verzeichnet Österreich sogar einen Rückgang. Unsere Analyse dazu haben die Niederösterreichischen Nachrichten erneut in ihrer Berichterstattung aufgegriffen.