Richtwertmieter:innen mit geringstem Gehalt

Die Mietpreisbremse ist gescheitert. Unmittelbar davon betroffen sind Mieter:innen in Altbauten mit Richtwertmieten. Sie erhalten nun eine Erhöhung um 8,6 Prozent ab 1. April vorgeschrieben. Mieter:innen in Richtwertmiete verdienen von allen Mieter:innen mit weniger als 2.600 Euro brutto im Mittel das niedrigste Gehalt.

Auch verteilungspolitisch ist die Entscheidung problematisch. Durch den geplanten Wohnkostenzuschuss wandert Steuergeld in der Höhe von 250 Millionen Euro indirekt an Vermieter:innen, weil Mieter:innen damit die Mieterhöhungen bezahlen müssen. Vermieter:innen dürfen weiterhin die Miete rasch mit der Inflationsrate erhöhen und leisten keinen preisdämpfenden Beitrag, wie das andere Länder von ihren Immobilienbesitzer:innen verlangen.

#Profit-Preis-Spirale

Ein Teil der Teuerung ist hausgemacht. Dieser Anteil ist in Österreich wesentlich höher als in der restlichen Eurozone und ist deutlich stärker von Profiten getrieben. Der Beitrag der Profite zur hausgemachten Teuerung stieg in Österreich von 1,8 Prozentpunkte im vierten Jahresviertel 2021 auf 4,9 Prozentpunkte im vierten Quartal 2022. Der Beitrag der Löhne stieg im selben Zeitraum nur leicht von 0,1 Prozentpunkte auf 1,6 Prozentpunkte.

#Moment Mal

Die Inflation in Österreich lässt sich nicht zur Gänze auf Dinge schieben, die wir nicht beeinflussen können. Klar, die Energie ist teurer geworden – aber ein großer Teil der Teuerung ist hausgemacht. Barbara Blaha sagt: Moment mal.

#Jahresbericht

Unser Jahresbericht 2022 ist da! Es war ein ereignisreiches Jahr: Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Teuerungswelle – mit schweren Konsequenzen für die Vielen. Ihre Interessen standen für uns stets im Mittelpunkt. Was uns im vergangenen Jahr besonders beschäftigt hat, lest ihr hier.

#Paper der Woche

Von Platten et al. zeigen im #PaperderWoche, dass Vermieter:innen die Kosten für thermische Sanierungen auf die Mieter:innen überwälzen. Mieter:innen zahlen dadurch mehr für Wohnen + Heizen als vor der Sanierung. Zusammengefasst von Momentum-Ökonom @jtoelgyes.

#Momentum in den Medien

Die Profit-Preis-Spirale dreht sich immer schneller, schreibt Barbara Blaha im Gastkommentar im Kurier. Die inländische Teuerung wurde zu zwei Dritteln durch die steigenden Profite von Unternehmen verursacht und ist somit hausgemacht.

Mieter:innen stehen 2023 weitere Mieterhöhungen ins Haus. Die untere Einkommenshälfte leidet bereits jetzt enorm unter der Teuerung. Am stärksten belasten die gestiegenen Kosten einkommensschwache Haushalte. Dazu Momentum-Ökonom Alexander Huber bei "Puls24".

Die Großen Banken wurden nach der Finanzkrise 2008 nicht ausreichend in die Pflicht genommen, kritisiert Momentum-Chefökonom Oliver Picek in der ORF-"ZiB2". Würden die Eigenkapitalquoten von Banken höher liegen, wären die Institute weniger Krisenanfällig.

Immer wieder beklagen Unternehmen Probleme bei der Besetzung ihrer offenen Stellen. Ihre These: Es gibt einen Fachkräftemangel. Doch eigentlich sind genügend Leute da. Ein Blick über den Tellerrand liefert Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel in unserer Zackzack-Kolumne.