In Österreich wird nur selten und kurz gestreikt

International verzeichnet Österreich die geringste Anzahl an Streiktagen. Kommt es hierzulande doch zum Streik, dann meist nur kurz.

Die Kollektivverhandlungen der Metaller stehen still. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 11,6 Prozent, die Arbeitgeber bieten nur 2,5 Prozent plus Einmalzahlung oder einen zweijährigen Abschluss. Nach den Betriebsversammlungen stehen nun Warnstreiks an. Dabei sind Arbeitnehmer:innen in Österreich bei Streiks im internationalen Vergleich sehr zurückhaltend.

International verzeichnet Österreich die geringste Anzahl an Streiktagen. Kommt es hierzulande doch zum Streik, dann meist nur kurz. Österreichische Arbeitnehmer:innen streiken weit seltener als ihre europäischen Kolleg:innen: Österreich verzeichnet, ebenso wie die Schweiz, nur einen Streiktag pro 1.000 Beschäftigte im jährlichen Durchschnitt zwischen 2012–2021. Nur in der Slowakei wird noch seltener gestreikt.

#Übergewinne

Bei den Energiekonzernen sprudeln die Gewinne weiter: Nach dem Rekordjahr 2022 schreibt der Verbund 2023 noch höhere Übergewinne. Alleine in den ersten drei Quartalen dieses Jahres macht der Verbund 1,5 Milliarden Euro mehr Gewinn als im Vier-Jahres-Schnitt vor der Energiekrise. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr 2023 dürfte sich für den Verbund ein Übergewinn von bis zu 2,1 Milliarden Euro ergeben. Aber auch die Banken gehören zu den Krisengewinnern: Im Vergleich mit den Vorjahren weisen die drei großen österreichischen Banken – Erste Bank, Bank Austria und BAWAG – hohe Übergewinne auf.

#Equal Pay Day

Ist Mutterschaft schuld an der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen? Unsere Analyse zeigt: Der Motherhood-Gap – also die Lohnlücke zwischen Müttern und Vätern – spielt eine untergeordnete Rolle. Denn bei kinderlosen Frauen ist die Lohnlücke fast ident mit der von Müttern im Vergleich zu Vätern. Das heißt: Sowohl Frauen mit als auch ohne Kind bekommen in etwa gleich viel weniger bezahlt als Väter.

#Moment Mal

Österreichs Banken fahren derzeit Rekordgewinne ein. Mit geschicktem Management haben die Übergewinne aber nichts zu tun. Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.

#Paper der Woche

Gender Pay Gap – ohne Kinder kein Problem? Fehlanzeige laut Benita Combet und Daniel Oesch: Die schlechtere Bezahlung von Frauen ist nicht nur auf ihre Rolle als Mütter und die ungleiche Verteilung der Haus- und Erziehungsarbeit zurückzuführen. Wir haben ihre Analyse im #PaperderWoche zusammengefasst.

#Momentum in den Medien

Ist es ein Naturgesetz, dass jeder Beruf, wenn er vorrangig von Frauen ausgeübt wird, schlechter bezahlt ist? Dass wir die Einkommenslücke bei Frauen kleinrechnen, da beginnt das Problem ja schon, schreibt Barbara Blaha im Kommentar in der Kleinen Zeitung. Über die Momentum-Analyse zur Lohnlücke berichten zahlreiche Medien, unter anderem die Presse, der Standard und die Vorarlberger Nachrichten.

Die Menschen werden älter. Anstatt das Pensionsantrittsalter anzuheben, sollten wir den Fokus auf den Arbeitsmarkt und die stärkere Erwerbsbeteiligung älterer Menschen legen – das würde sofort Einsparungen bewirken und gleichzeitig gegen Altersarmut wirken. Dazu Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner im Gespräch mit ORF2-“ECO”.

Ein erheblicher Teil der Lohnerhöhungen wird nicht von den Unternehmen, sondern vom Staat bezahlt – durch Unternehmensförderungen. Über die Analyse des Momentum Instituts berichten unter anderem die Vorarlberger Nachrichten, die Salzburger Nachrichten und die Kronen Zeitung.