Stromkosten: Teuerung in Österreich unverhältnismäßig

Österreichs Teuerung liegt in zentralen Lebensbereichen deutlich über dem Euroraum-Schnitts. Während die Inflation-Schnellschätzung für September 2,2 Prozent beträgt, liegt sie in Österreich mit 3,9 Prozent fast doppelt so hoch. Der größte Preistreiber hierzulande sind die Stromkosten.

Österreich: Inflation bei Grundbedürfnissen überdurchschnittlich hoch. Inflationsraten August 2025. Die Grafik zeigt den Unterschied der Teuerung in Österreich zum Euroraum-Schnitt, aufgeschlüsselt unter anderem in die Bereiche: Strom, Freizeit und Kultur, Gesundheit, Restaurants und Hotels, Lebensmittel, Mieten, Bildung und Erhalt der Wohnung.

Während Strom im Euroraum im August sogar um 0,8 Prozent günstiger wurde, stiegen die Preise in Österreich um satte 17 Prozent. Auch bei Lebensmitteln zeigt sich der Unterschied deutlich: In Österreich verteuerten sie sich um 5 Prozent, im Euroraum nur um 3,2 Prozent. Selbst bei den Mieten zahlten Haushalte hierzulande drauf (plus 4,4 Prozent), während die Preise im europäischen Durchschnitt nur um 2,9 Prozent stiegen.

#Personalmangel: Höhere Löhne in systemrelevanten Branchen notwendig

Am Donnerstag verhandelten zwei Branchen ihre Kollektivverträge: Sozialwirtschaft und Eisenbahn. Beide Branchen haben im Vergleich deutlich mehr Personalengpass als andere. Um dem Mangel an Pflegekräften und Elementarpädagog:innen entgegenzuwirken, braucht es überdurchschnittliche Lohnsteigerungen.

ozialwirtschaft: Fehlendes Personal in systemrelevanten Berufen. Bei diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger:innen kommen vier offene Stellen auf eine arbeitslose Person, bei Elementarpädagog:innen 2,8, bei Fach-Sozialbetreuer:innen in der Altenarbeit 2,5 und bei Pflegefachassistent:innen 1,5.

#Bildungskarenz: Fortschritt für Niedrigbezahlte, Rückschritt für Frauen

Vergangenen Montag endete die Begutachtungsfrist für die Neuregelung der Bildungskarenz – die „Weiterbildungszeit“. Die Reform bringt zwar verteilungspolitisch Verbesserungen, denn in den untersten Einkommenszehnteln steigt das monatliche Weiterbildungsgeld um bis zu 449 Euro. Trotzdem bleibt das Niveau deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle von aktuell 1.661 Euro. Hinzukommt die Verschärfung von Zugangshürden, sodass insbesondere Frauen seltener profitieren.

Wer von der neuen Weiterbildungszeit profitiert. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt die monatliche Differenz im Vergleich zur Bildungskarenz-Regelung nach Bruttomonatseinkommen-Dezilen.

#Geburtstagsfest: Wir werden 6!

Wer viel arbeitet, muss auch feiern – darum feiern wir gemeinsam Geburtstag: Entspannt, mit guter Musik und Drinks. Kommenden Freitag, den 10. Oktober, treffen wir uns am Dancefloor! Um uns bei der Planung zu helfen, melde dich bitte hier an.

  • Wann: 10.10.2025, Einlass ab 20:00 Uhr

  • Wo: Celeste, Hamburgerstraße 18, 1050 Wien

  • DJs: Bad T und Hysterie

  • Eintritt: Freiwillige Spende

Momentum wird 6! Dieser Schriftzug ist aus bunten Buchstaben zu einer zusammengestückelt, wie eine Zeitungscollage. Der Hintergrund ist knallpink, darauf sind weitere Zeitungsschnipsel verteilt: Eine Hand mit Martiniglas, zwei Hände mit Schallplatte und eine Diskokugel.

#OKTO TV: Moment Magazin ab 15. Oktober im Programm

Am 15. Oktober startet unsere Kooperation mit OKTO TV: Jeden Mittwoch ab 20:35 Uhr könnt ihr dort Dokus, Reportagen und Bühnen-Mitschnitte sehen, die das Moment Magazin produziert hat. Dazu war Barbara Blaha für ein Studio-Gespräch vor Ort. Alle Infos zu den Programminhalten findet ihr hier.

Dieses Foto zeigt Barbara Blaha und OKTO-Moderatorin Katharina Obermayer beim Studiogespräch. (c) OKTO, Clemens Schmiedbauer

#Momentum in den Medien

Das Leben in Österreich wird immer teurer. Die Lösung? Keine Lohnerhöhung, wenn es nach der Wirtschaft und ihrer Lobby geht. Eine Lohnanpassung unter der Teuerung würde aber nicht nur eine reale Kürzung und weniger Geld im Geldbörserl von Arbeitnehmer:innen bedeuten, sondern auch das Loch im Staatsbudget vergrößern. Was es stattdessen braucht, erklärt Barbara Blaha im Interview mit PULS24.

‪Spätestens jetzt wo Nulllohnrunden debattiert werden, muss die Regierung in die Lebensmittelpreise eingreifen. Sonst lässt sie Beschäftigte und Pensionierte mit ihrem Kaufkraftverlust allein, während Lebensmittelpreise weiter in lichte Höhen schnellen. Das sagt Chefökonom Oliver Picek in einer TV-Diskussion.

Mit Lohnkürzungen rutscht auch ein Teil der Mittelschicht in die Armut ab. Wenn Unternehmen die Preise weiter erhöhen, wandert das gemeinsam Erwirtschaftete nur in die Taschen der Unternehmer statt zu den Beschäftigten. Anstelle von Lohnzurückhaltung brauchen wir Preiseingriffe, schreibt Oliver Picek im Gastkommentar für den Standard.

Oliver Picek schreibt im Standard: „Die Armen müssen, um über die Runden zu kommen, mehr ausgeben als sie eigentlich haben, während die Reichen ihr Vermögen in Aktien und Fonds stopfen. Die Regierung muss bei den Preisen eingreifen, um die finanzielle Not der Menschen zu lindern.“

Mit 1. Oktober ging die Uni wieder los. Auch hier macht sich die Teuerung immer mehr bemerkbar – und Studieren wird zunehmend zum Privileg. Für junge Erwachsene sollten Studierenden-Wohnheime eine möglichst leistbare Wohnform darstellen, doch gerade in diesem Bereich sind die Wohnkosten in den letzten zehn Jahren regelrecht explodiert. Das nahmen Die Presse und die Kleine Zeitung in ihre Berichterstattung auf.

Generell sind in Österreich die Grundbedürfnisse deutlich teurer geworden als im Rest der Eurozone. Strom, Essen, Wohnen: Hier fallen die Preissteigerungen besonders stark aus, wie auch Der Standard berichtet. Das fällt laut ORF Steiermark vor allem jenen auf, die im Sommer außerhalb von Österreich auf Urlaub waren, und den direkten Vergleich von Lebensmittelpreisen mit und ohne Österreich-Aufschlag spürten. Unsere Einschätzung zur neuen Bildungskarenz und die Nachteile, die vor allem Frauen treffen, griffen neben dem ORF auch die Plattformen Vienna.at und Vorarlberg Online auf.