Unternehmen kommen gesetzlicher Beschäftigungspflicht nicht nach

Am 3. Dezember war der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Aus diesem Anlass nahmen wir die Inklusion am österreichischen Arbeitsmarkt unter die Lupe. Die wenigsten Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Beschäftigungspflicht nach. Der Großteil zahlt lieber Strafe, als Teilhabe zu ermöglichen.

Am 3. Dezember war der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Aus diesem Anlass nahmen wir die Inklusion am österreichischen Arbeitsmarkt unter die Lupe. Nur die wenigsten Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Beschäftigungspflicht nach. Der Großteil zahlt lieber Strafe, als Teilhabe zu ermöglichen.

Unternehmen in Österreich beschäftigen zu wenig Menschen mit Behinderungen.

Pro 25 Mitarbeiter:innen sind Unternehmen gesetzlich verpflichtet, eine Person mit Behinderung zu beschäftigen. Diese sogenannte “Beschäftigungspflicht” erfüllen mehr als drei von vier Betrieben österreichweit nicht. Kärnten und Vorarlberg beschäftigen verhältnismäßig noch die meisten Menschen mit Behinderungen – aber selbst hier kommen zwei Drittel der Betriebe ihrer Pflicht nicht nach. Selbst die größten Unternehmen des Landes leisten sich lieber Strafzahlungen, als ausreichend behindertengerechte Arbeitsplätze zu schaffen, wie die Detailanalyse der 10 umsatzstärksten Betriebe offenlegt.

#Mietpreisbremse schützt nur minimal

2025 werden die Mieten wieder erhöht und das fortan jährlich. Dann ist die Steigerung gesetzlich mit 5 Prozent gedeckelt, ab 2027 wird dieser Deckel weiter gelockert. Unsere aktuelle Analyse zeigt, wie der Deckel 2025-2029 im Durchschnitt nach Mietverhältnis wirkt. Bei den (weit verbreiteten und teuersten) freien Verträgen im Neubau wirkt er überhaupt nicht.

Höchste Mieten steigen am stärksten. Mietersparnis für Durchschnittsmieter:innen durch den Mietpreisdeckel.

#Moment Mal: Was wirklich gegen Fachkräftemangel hilft

Wir arbeiten zu wenig. Das hören wir von allen Seiten als Grund für den Fachkräftemangel. „Ihr wollt‘s ja alle nix hackeln“, heißt es dann. Moment mal, sagt Barbara Blaha.

#Paper der Woche

Ganz Österreich spricht über die “Pleitewelle”. Unser Paper der Woche zeigt, dass finanzielle Schwierigkeiten in Unternehmen oft auf das Management zurückzuführen sind – insbesondere, wenn dieses häufig wechselt. Die Autoren ziehen den Schluss: Um Krisen vorzubeugen, sollten Unternehmen nicht nur aufgrund ihrer Finanzdaten bewertet werden – sondern auch hinsichtlich langfristiger Stabilität im Management.

#Momentum in den Medien

Auch auf Puls 4 ging es um: Pleitewelle und Jobabbau: Ob Kika/Leiner oder KTM – der Wirtschaftsstandort Österreich ist angeschlagen. Aber wer trägt die Verantwortung? Barbara Blaha betont bei "Pro & Contra": Kein Arbeitnehmer, keine Arbeitnehmerin ist für dieses Desaster verantwortlich!

Und wer ist eigentlich verantwortlich für das Budgetdefizit? Zum Beispiel das Missmanagement während der Corona-Pandemie: Hier gingen mindestens 1,4 Milliarden Euro an Unternehmen, die trotz großer Krise ohnehin Gewinne schrieben. Gleichzeitig rutschten zehntausende Menschen mehr in die Armut ab. Hier wurde viel Geld für das Falsche ausgegeben, sagt Oliver Picek im Krone Club 3. 

Das Pensionssystem braucht Maßnahmen – aber ganz andere, als jene meinen, die vom “Pensionsloch” phantasieren. Vielmehr sollten wir bei der Gesundheit ansetzen. Denn der Großteil schafft es schon jetzt nicht gesund bis zur Pension, schreibt Barbara Blaha im Kurier-Gastkommentar.

Barbara Blaha schreibt im Kurier: “Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen in Österreich länger gesund bleiben. Im Durchschnitt schaffen wir es nicht gesund in die Pension - sondern treten sie krank an.”

Unsere Analyse zur mangelnden Inklusion von Menschen mit Behinderungen in heimische Betriebe wurde mitunter vom ORF aufgegriffen. Die Salzburger Nachrichten erkundigten sich bei uns nach der Dividenden-Ausschüttung des insolventen Unternehmens KTM: Der Eigentümer Stefan Pierer hatte allein 50 Millionen davon eingestrichen. Welche Maßnahmen gegen die steigenden Energiepreise und Netzkosten helfen könnten – darüber haben die Bezirksblätter berichtet. Außerdem machten auch wir im Rahmen der Aktion “16 Tage gegen Gewalt an Frauen” auf strukturelle Probleme aufmerksam: Gewalt ist nur die Spitze des Eisbergs – diese basiert oft auf der weit verbreiteten Abwertung von Frauen, wie tageins kürzlich berichtet.