Vermögenskonzentration: die norwegische Lösung

Gestern erschien die fünfte Welle des Household Finance and Consumption Survey (HFCS). Er zeigt, dass ein kleiner Teil der Bevölkerung einen Großteil des Vermögens besitzt, die ärmere Hälfte hingegen fast gar keines. Wir empfehlen die Wiedereinführung von vermögensbezogenen Steuern, um die Vermögensungleichheit und das Budgetdefizit zu senken. Vorbild ist die erfolgreiche Erhöhung der Vermögensteuer in Norwegen.

Gestern erschien die fünfte Welle des Household Finance and Consumption Survey (HFCS). Er zeigt, dass ein kleiner Teil der Bevölkerung einen Großteil des Vermögens besitzt, die ärmere Hälfte hingegen fast gar keines. Wir empfehlen die Wiedereinführung von vermögensbezogenen Steuern, um die Vermögensungleichheit und das Budgetdefizit zu senken. Vorbild ist die erfolgreiche Erhöhung der Vermögensteuer in Norwegen.

Abgeschafft und unreformiert: Vermögensbezogene Steuern sinken beständig. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt vermögensbezogene Steuern in Prozent des gesamten Steueraufkommens von 1965 bis 2023.

In Österreich stammen 2023 gerade einmal 1,1 Prozent des gesamten Steueraufkommens aus vermögensbezogenen Steuern. Kaum ein OECD-Land besteuert Vermögen so niedrig wie Österreich. In Norwegen hingegen existiert die Vermögensteuer auf Bundesebene bereits seit 1893. Die Einnahmen aus der Vermögensteuer erreichten 2022 und 2023 ein historisches Allzeithoch und stiegen auf 31,4 Milliarden Kronen – in Euro wären das 2,75 Milliarden.

#Jobgarantie: Lösung gegen hohe Langzeitarbeitslosigkeit

Gestern veröffentlichte das AMS neue Zahlen zur Arbeitslosigkeit. Im Vorfeld haben wir analysiert, wie es um Langzeitbeschäftigungslosigkeit in Österreich steht. Das Ergebnis: Sie verharrt auf hohem Niveau, während die Kosten einer Lösung – in Form einer Jobgarantie – erstaunlich niedrig sind.

arantie für Langzeitbeschäftigungslose über 55 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP: Führt die Regierung eine Jobgarantie, mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.500 Euro für alle über 55 Jahre ein, die seit über einem Jahr arbeitssuchend sind, belaufen sich die Kosten auf 983 Millionen Euro pro Jahr und entspricht gerade einmal 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung in Österreich (BIP). Gibt es eine Jobgarantie nur für jene mit über fünf Jahren Beschäftigungslosigkeit, schrumpfen die Kosten auf gerade einmal 226 Millionen Euro – 0,05 Prozent des BIP.

#Inflation: Gesundheitskosten übersteigen allgemeine Teuerung

Die Inflation bleibt weiterhin hoch bei über 4 Prozent. Noch höher jedoch ist die Teuerung bei den Gesundheitskosten. Im Vorjahresvergleich sind die Gesundheitskosten im Oktober deutlich teurer geworden als das allgemeine Preisniveau.

Gesundheitsbereich deutlich teurer. Teuerung Oktober 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Preise für die Kategorien: Allgemeinärzt:innen, Medikamenten, Wahlfachärzt:innen, Zahnärzt:innen (exkl. Kosten für Zahnersatz), Physiotherapie, Pflegeplätze für Senior:innen, Spitalskosten, Brillen und Hörgeräte (inkl. Zahnersatz wie Kronen und Prothesen) sowie Kur- und Reha-Aufenthalte. Nur die Kosten für Allgemeinärzt:innen (1,1 Prozent) und Medikamente (2,4 Prozent) liegen unter der allgemeinen Inflationsrate von 4 Prozent. Der Rest liegt darüber.

#Weihnachtsgeschenk gesucht?

Immer das gleiche Weihnachtsgeschenk? Ein bissl peinlich, ein bissl sinnlos und nächstes Jahr wieder Müll. Heuer geht es anders: Verschenke eine Momentum-Fördermitgliedschaft. 

#Momentum in den Medien

Bis 2050 fehlen uns 180.000 Pflegekräfte. Ein schlechter Lohnabschluss erschwert es immens, mehr Menschen in die Branchen zu bringen, die unser Leben am Laufen halten. Das sagt stv. Chefökonomin Barbara Schuster zu den Lohnverhandlungen in der Sozialwirtschaft auf PULS24.

Österreich braucht eine proaktive Industriepolitik, die den Unternehmen langfristige Planungssicherheit gibt. Für eine nachhaltige Wirtschaft sind klare Leitplanken notwendig, die zeigen, wohin die Entwicklung geht. Ein Zick-Zack-Kurs bewirkt das Gegenteil, sagt Leonhard Dobusch im Gespräch.

Die Gemeindefinanzen ließen sich rasch sanieren: mit Maßnahmen, die auf Vermögende und klimaschädliches Verhalten abzielen. Bei Grundsteuer und Leerstandsabgabe anzusetzen würde bereits mehrere Milliarden Euro einbringen, schreibt stv. Chefökonomin Barbara Schuster im Moment Magazin. 

Barbara Schuster schreibt auf Moment.at: „Eine reformierte und erhöhte Grundsteuer könnte den Gemeinden bis zu 2,8 Milliarden Euro pro Jahr an zusätzlichen Einnahmen bringen. Zugleich würde dadurch die im internationalen Vergleich extrem niedrige Vermögensbesteuerung in Österreich ausgebaut.“

Apropos Reformen: Angesichts der hohen Energiepreise sollen Stromerzeuger zukünftig mehr zu den Netzkosten beitragen. Das finden wir gut – dennoch gibt es Raum nach oben, wie unsere Policy Note zeit. Dazu hat der ORF in seinem Konsumentenmagazin Help bei uns nachgefragt.

Dass die Teuerung hierzulande hoch bleibt, zeigt unsere jüngste Inflationsanalyse zu den Gesundheitsausgaben: Hier sind die Kosten regelrecht explodiert, was die Tageszeitung Heute und die Dolomitenstadt aufgegriffen haben. Auch wer sich heuer ans Keksebacken macht, muss tiefer in die Tasche greifen, darüber hat der Standard noch einmal berichtet. Hinter all dem festlichen Glanz und der vorweihnachtlichen Freude steckt aber vor allem eins: die unsichtbare, unermüdliche Arbeit von Frauen. Darüber berichtete die Tiroler Tageszeitung. 

Aktuell kannst du als Teil unserer Sendereihe beim Communisender OKTO TV ein abendfüllendes Programm von Barbara Blaha und Willi Mernyi in der Oktothek nachschauen. Wir garantieren: Reiche hassen diesen Abend.

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