Vermieten können nur die Reichsten

Anstatt die Mietkosten mit einer Mietpreisbremse zu dämpfen, erhöhte die Regierung den Wohnkostenzuschuss. Was nach einer Entlastung aussieht, ist eine Subvention von Vermieter:innen. Das Geld, das Mieter:innen durch den Zuschuss erhalten, wandert rasch auf das Konto der Vermieter:innen, also zu den obersten zehn Prozent.

Eine Mietpreisbremse wäre nicht nur deutlich billiger gewesen, sondern auch nachhaltiger. Die Bremse verlangsamt auch in Zukunft das Mietwachstum. Ein Zuschuss entlastet vielleicht in diesem Jahr die Geldbörse der Mieter:innen. Im nächsten Jahr kommt jedoch die nächste Mieterhöhung. Statt etwas gegen die Inflation zu tun und Mieter:innen langfristig zu helfen, schüttet die Regierung also mit dem Wohnkostenzuschuss per Gießkanne Geld in die Taschen von Vermieter:innen. Barbara Blaha kommentiert im neuen Moment Mal.

#Pensionsreform: Frankreich geht auf die Straße

Der französische Präsident Emmanuel Macron will mit der Pensionsreform das Pensionsalter von 62 auf 64 Jahre anheben. Die Bevölkerung geht seit Wochen auf die Barrikaden, diese Anhebung wollen sie nicht hinnehmen. Im Moment-Magazin erklärt Momentum-Gastforscher Vincent Perle, warum eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters die Pensionsbezugsdauer für die unteren Einkommensgruppen überproportional stark kürzt.

#Leseempfehlung

Trotz Rufen nach Reformen hält die Volkswirtschaft an ihren neoklassischen Modellen fest. Die Klimafrage fordert die Theorie nun neu heraus doch laut Jakob Kapeller, Professor für Sozioökonomie an der Universität Duisburg-Essen, komme die Idee, dass es harte planetare Grenzen gibt, in der Neoklassik nicht an. Neoklassische Ökonomen suchen zuerst nach der Marktlösung, die Verantwortung wird auf Einzelne abgewälzt. Die Standardeinheit der Disziplin ist der Einzelne und sein Eigentum, darum tue man sich mit der Klimakrise in der Neoklassik auch so schwer. Zum Artikel in der FAZ.

#Paper der Woche

Im #PaperDerWoche vergleichen Mara Yerkes und Jana Javornik das Kinderbetreuungsangebot in sechs OECD-Ländern und untersuchen, inwiefern es den Eltern möglich ist, Kinderbetreuung nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Zusammengefasst von Momentum-Gastforscher @PerleVincent.

#Momentum in den Medien

Etliche Unternehmen haben ihre Preise deutlich stärker erhöht als ihre gestiegenen Kosten. Damit treiben die Profite der Unternehmen die Preise maßgeblich nach oben und heizen die Teuerung weiter an. Momentum-Chefökonom Oliver Picek dazu in DOK1 mit Hanno Settele auf ORF1.

Warum sich die Profit-Preis-Spirale in Österreich deutlich stärker dreht als in anderen europäischen Ländern, erklärt Momentum-Ökonom Joel Tölgyes im Interview mit "ServusTV".

Die Bundesregierung hat sich gegen eine Mietpreisbremse entschieden. Sie schüttet stattdessen wieder Einmalzahlungen aus. Das befeuert die Teuerung weiter, kritisiert Barbara Blaha im Gastkommentar in der Kleinen Zeitung. 250 Millionen Euro Steuergeld landen schlussendlich am Konto der Vermieter:innen, die im Schnitt zum reichsten Zehntel der Bevölkerung zählen. Dazu Momentum-Ökonom Alexander Huber bei "Guten Morgen Österreich" auf ORF2 und in der Momentum-Kolumne bei ZackZack.at.