- Momentum Institut | Think Tank der Vielen
- Posts
- Weltfrauentag: Frauen leisten mehr
Weltfrauentag: Frauen leisten mehr
Morgen ist internationaler feministischer Kampftag. An diesem Tag wird an die nach wie vor herrschende Diskriminierung, Ungleichstellung, Ungleichberechtigung und ungleiche Bezahlung von Frauen aufmerksam gemacht. Denn die Zahlen klaffen noch weit auseinander, so auch bei der unbezahlten Sorgearbeit: Hier leisten Frauen im Schnitt mehr als 70 Prozent mehr Carearbeit pro Tag als Männer.
Der Gender Overall Care Gap ist in jeder Altersgruppe eines Menschenlebens sichtbar – es fängt schon bei den Jüngsten an. Bereits bei den 10-14-Jährigen leisten Mädchen um 31 Prozent mehr Care-Arbeit als die Buben, bei den Jugendlichen ist es sogar um die Hälfte mehr. Am größten ist die Lücke bei der unbezahlten Arbeit zwischen den Geschlechtern, im durchschnittlichen Mutterschaftsalter – zwischen 25 und 39 Jahren schießt der Gender Overall Care Gap auf satte 130 Prozent hinauf. Aber auch zur Zeit des Pensionseintritts machen Seniorinnen 73 Prozent mehr unbezahlte Arbeit als das männliche Pendant. Es ist also egal, welche Altersgruppe betrachtet wird, Frauen übernehmen immer mehr Care-Arbeit als Männer.
Fahrradbot:innen: Löhne bleiben seit Jahren auf der Strecke
Am 7. März streikten die Fahrradbot:innen für eine angemessene Lohnanpassung. Denn seit mehr als zwei Jahren können die ohnehin bereits recht geringen Löhne in der Bot:innen-Branche nicht zur Teuerung aufholen. Während die Löhne im Februar 2024 im Vergleich zu Anfang 2020 um 15,5 Prozent gewachsen sind, stiegen die Preise bis im Schnitt um 24 Prozent, wie eine Berechnung des Momentum Instituts zeigt.
#Moment Mal
Eh klar, dass Frauen weniger verdienen. Sie arbeiten ja so oft in Teilzeit! Barbara Blaha übernimmt am Frauentag die Haus- und Sorgearbeit in der Debatte – und räumt im neuen Moment Mal mit diesem Märchen auf.
#Paper der Woche
Passend zum Weltfrauentag beschäftig sich auch unser Paper der Woche mit der anhaltenden Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Frauen: Dabei wird ersichtlich, dass sich sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz negativ auf das Einkommen von Frauen auswirkt. Deshalb braucht es tiefgehende Veränderungen in den stark verankerten Machtdynamiken zwischen den Geschlechtern, wie Momentum-Praktikantin Lena Rauscher zusammenfasst.
Am stärksten von den Lohneinbußen betroffen sind Frauen, die in hochqualifizierten Positionen arbeiten. Hier reduziert ein Anstieg des Risikos sexueller Belästigung von 1 Prozent die Bezahlung um 0,033 Prozent, bei geringer qualifizierten Frauen um 0,029 Prozent. 7/
— Momentum Institut (@mom_inst)
2:48 PM • Mar 7, 2024
#Momentum in den Medien
Über unsere Analyse zu unbezahlter Sorgearbeit anlässlich des Equal Care Days am 29. Februar berichteten zahlreiche Radiosender. Im Ö1-Morgenjournal erklärt Momentum-Chefökonomin Katharina Mader, dass Hausarbeit hierzulande noch immer Mädchensache ist:
Diese traditionelle Rollenaufteilung “Mädchen machen Haushalt, Buben machen Reparaturen” sehen wir bereits bei den Jüngsten, darüber berichten die Kleine Zeitung und Mein Bezirk. Darüber, wie ungleich Vermögen in Österreich verteilt ist, sprachen Barbara Blaha und Willi Mernyi auf ihrer großen Österreich-Tournee. Zum Anlass fragte sich auch die Kronen Zeitung, ob es langsam Zeit für eine Vermögenssteuer wird. Warum sich der ORF an Youtube ein Streaming-Vorbild nehmen sollte, erklärt unser wissenschaftlicher Leiter Leonhard Dobusch im Standard. Außerdem griffen diverse Medien auf unsere Leerstands-Analyse auf, darunter der Kurier, die Bezirksrundschau Oberösterreich und die Salzburger Nachrichten.